Wie jedes Jahr hatte der Zürcher Yachtclub am Wochenende des 19. und 20. August zum traditionellen Old Fashion Race im Zürcher Seebecken geladen. Bei sonnigem Wetter und Temperaturen über 30° fanden sich insgesamt 12 Oldtimer, 8 Lacustre sowie 11 Boote der Yngling und allgemeinen Klasse ein (2 Lacustre starteten sowohl bei der Lacustreklasse als auch bei den Oldtimern). Nach einer kurzen Begrüssung durch Reinhard Rigling, den Präsidenten des ZYC übernahm der Regattaleiter Sascha Osterwalder das Wort und erläuterte gewohnt souverän die recht speziellen Regeln dieser Traditionsregatta mit Peildreiecken auf dem Clubhausdach, endloser Startlinie und Auslaufboje. Zudem wird der jeweils zu segelnde Kurs kurz vor Wettfahrtstart durch Buchstaben und Zahlen mit Hilfe von Tafeln angezeigt. Den Reiz der Regatta macht auch das Start-/Zielgebiet im belebten Zürcher Seebecken direkt vor den Stegen des Clubhauses aus. Wie jedes Jahr wies Sascha auf den Vorrang der Kursschiffe der ZSG hin, was diese wiederum durch reges hornen kundtun würden.

Pünktlich zum ersten Lauf am Samstag um 14:00 hatte sich ein leichter Südwind eingestellt und die Boote wurden auf die erste Kreuz geschickt, wobei Lacustre und Oldtimer zuerst, Yngling und allgemeine Klasse in einer 2 Gruppe gestartet wurden. Bereits nach kurzer Zeit erreichten wir als eines der ersten Boote die Bahnmarke Wollishofen und es kam Verwirrung auf. Aufgrund des angezeigten Kurses „L“ war klar, dass diese Boje nicht unsere Wendemarke sein konnte und wir hielten intensiv Ausschau nach einer zweiten Bahnmarke etwas weiter unten im Bereich Mönchhof, die sich jedoch beim besten Willen und trotz Einsatz des Feldstechers nicht finden ließ. Da die ersten Boote bereits gewendet hatten, entschieden auch wir uns dafür, auf Vorwindkurs zurück Richtung Seebecken einzuschwenken und Spinnaker zu setzen. Doch bereits nach wenigen Minuten kamen uns Zweifel ob der Richtigkeit dieser Entscheidung, zumal diverse andere Boote Ihren Kreuzkurs fortsetzten. Also Spi wieder runter, zurück auf Kreuzkurs und dem Feld hinterher… Es stellte sich nun heraus, dass die gesuchte Bahnmarke „Mönchhof“ am falschen Ort gesetzt worden war und wir rundeten das ersatzweise dort geparkte Boot der Regattaleitung und machten uns erneut auf den Rückweg. Kurz darauf wurde die Wettfahrt abgebrochen, was uns und die meisten anderen Boote jedoch nicht davon abhielt, den Kurs bei besten Bedingungen zu Ende zu segeln, leider ohne Wertung.

Den Bojenpatzer im 1. Rennen kommentierte Reinhard Rigling später mit der ironischen Bemerkung, dass einige Crews offensichtlich mit dem neuen „dynamischen Bojenlegesystem“ des ZYC überfordert gewesen sein. Da ein zweiter Lauf aufgrund von Windmangel abgeschossen wurde, erreichten wir relativ früh das Bojenfeld beim Clubhaus und genossen Abkühlung bei einem Bad im Zürichsee. Wie gewohnt gab es beim gastfreundlichen ZYC Stegbier und Risotto und das muntere Zusammensein dauerte an diesem lauen Sommerabend bis spät in die Nacht hinein.

Am Sonntag stelle sich gegen 13:00 wiederum ein leichter Südwind ein und die Boote wurden auf die Bahn geschickt. Es erfolgten zwei Bilderbuchstarts, bei denen die Boote wie auf einer Perlenkette aufgereiht die imaginäre Startlinie bildeten. Es konnten zwei reguläre Läufe gesegelt werden und diesmal standen die Bahnmarken auch dort, wo sie hingehörten. Zumindest bei den Lacustre wurde die Sache mit der Rangfolge noch recht spannend und es ergaben sich jeweils enge Rennen um die Plätz 1, 3, 5 und 7. Den Sieg konnte Georg Geyer mit seiner Crew für sich entscheiden – herzliche Gratulation.

In gewohnt speditiver Manier wurden Siegerehrung und Preisverteilung auf der schönen Clubhausterasse bei Stegbier und Bratwurst durchgeführt und so konnte das diesjährige Old Fashion Race pünktlich um 18:00 geschlossen werden. Einen herzlichen Dank an den ZYC, insbesondere an Sascha Osterwalder und sein Regattateam sowie an Silke Loretz und Ihr Küchenteam, die uns wiederum ein fantastisches und denkwürdiges Regattawochenende beschert haben.

Martin Pfeiffer, SUI-150

Rangliste