Die fantastische SM in Ascona ist erst zwei Wochen her und schon hat der Zürcher Yacht Club zum Herbstpreis I eingeladen. Die blauen Flecken waren noch nicht verheilt, trotzdem haben sich 12 unerschrockene Crews darunter sogar ein Boot vom Zugersee eingefunden.

Am Samstag bestätigte der Zürichsee sämtliche Vorurteile: Wir hatten bedeckten Himmel und drehende schwache Winde. Das Regattateam um Sascha Osterwalder hat trotzdem alles versucht und zwei Läufe hinbekommen, die dann abends während dem Essen im ZYC mit Blick auf Zürich auch nachbesprochen wurden. Insbesondere Crews, die in der totalen Windstille gelandet sind, haderten mit dem Schicksal. Aber auch, dass Boote mit geschrickten Schoten 5 m neben einem mit Volldampf in einem Privatwind überholten, führte zur einen oder anderen angebissenen Pinne… Wie immer wurden wir kulinarisch von Silke und ihrem Team verwöhnt und dies nicht nur am Samstagabend, sondern auch beim Einlaufbier.

Am Sonntag war dann Bise angesagt und es wurde geliefert. Voller Euphorie wurde ein Lauf durchgeführt, der aber für die Lacustre kurz vor dem Start abgeschossen wurde. In der Folge sahen wir in der ersten Reihe wie die anderen beiden Klassen ein Halbwindrennen veranstalteten. Danach mussten die Kurse wegen stark drehenden Winden mehrfach umgelegt werden (ein Hoch auf die Bojenleger). Es hat sich gelohnt, konnten doch drei Läufe bei strahlender Spätsommersonne und 3 Windstärken (mit häufigen 5-er Böen) gefahren werden. Dabei sah man die vielfältigsten Segelkonfigurationen. Die Unerschrockenen segelten mit Genua, andere mit Fock und auf dem Vorwind wahlweise mit und ohne Spi. Ohne Spi, war aber nicht zwingend ein Nachteil, da der Kurs quer über den See führte und daher sehr kurz war. Erschwerend kam dazu, dass die Lacustre als dritte Klasse nach den Onyx und den Esse’ starteten  – denen wir dann immer wieder bei ihrer durchaus «sportlichen» Kurswahl ausweichen mussten. Einziger Wermutstropfen, war, dass Kaspar Wälti (240) am ersten Tag mit einer anderen Lacustre unschuldig in eine Kollision verwickelt wurde und das Schiff dann in die Werft musste. Kaspar, wir werden dich und deine Crew am zweiten Herbstpreis vermissen! Schön war, dass Hermann Wehrli (98) zum ersten Mal mit dabei war und einige Boote Crewverstärkung aus der Bodenseeflotte hatten. Es hat ihnen nicht geschadet! Offensichtlich hat die SM in Ascona und die Far Niente am Bodensee zu neuen Freundschaften geführt.

Am Ende siegte Reto Wettstein (201) verdient mit seiner Crew vor Andreas Keller (89) und Regula Lüscher (157).

Einmal mehr danken wir dem Zürcher Yacht Club für seine einzigartige Gastfreundschaft und allen Helfenden rund um Sascha Osterwalder für ihren Einsatz. Am Schluss sah man nur lachende und glückliche Gesichter.

Regula Lüscher, 157

Die Rangliste