Baujahr 1967
Werft Heinrich
Bauweise karwell beplankt
Rumpffarbe früher weiss, jetzt mahagoni
Flotte
Bodensee

Bootsgeschichte

von Kaspar Welti
Mein erster Lacustre – die 99 – habe ich 1987 von Herrn Dr. A. S. in Arbon gekauft. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich zusammen mit meinem Bootsbauer den Lacustre im Hafen von Arbon besichtigt habe. Wie so üblich bei den „Vollholzlacustre“ waren die Kielplanken und die Bodenwrangen nicht mehr im allerbesten Zustand und mussten ersetzt werden. Dies waren dann auch die ersten Arbeiten, die mein Bootsbauer und ich an diesem Lacustre ausgeführt haben.

Die 99 – Jahrgang 1967 auf den Namen Lilith getauft (eine Göttin der sumerischen Mythologie) – wurde von der Yachtwerft K. Heinrich gebaut (karwell geplankt). Die Schale war mahagonifarben und das Deck war weiss gestrichen. Irgendwann zwischen 1967 und 1987 wurde die Schale gespachelt und weiss gestrichen. Auch hatte dieses Boot 1987 schon einen Alumasten – einen der ganz steifen Sorte – bei dem sich das Top nur bei Starkwind ein wenig nach hinten krümmte. Die weisse Farbe und der Spachtel wurden im Jahr 1990 entfernt und die Schale wurde wieder holzfarben. Danach wurde der ultrasteife Mast gegen einen etwas weicheren Alumast gewechselt. Ebenfalls gewechselt wurden die Winchen, das Ruderblatt, der Motor und viele kleine Reparaturen an der Schale und den Beschlägen wurden ausgeführt.

Der Lacustre wurde von Lilith auf Reinga umgetauft. Das Cap Reinga liegt an der nördlichen Spitze der Nordinsel von New Zealand. In der Verlängerung des Cape Reinga nach Norden vereinigen sich die westlich des Kaps liegende Tasmansee und der nördlich und östlich des Kaps erstreckenden Pazifische Ozean. Für die Māori (Ureinwohner von New Zealand) treffen Te Tai o Rehua von Westen, das männliche Prinzip verkörpernd, auf Te Moana Nui a Kiwa von Osten, das weibliche Prinzip verkörpernd, am Cape Reinga aufeinander und symbolisieren damit die Entstehung des Lebens.

Ich habe das Cap Reinga zweimal besucht und mir hat’s dort so gut gefallen, dass ich diesen Namen des Cap’s für mein Boote ausgesucht habe.

Anfangs 1994 habe ich schweren Herzens die 99 – Reinga – an Herrn A. in Trogen verkauft. Der Lacustre ist damit wiederum am Bodensee beheimatet.

Mehr Information über die Lacustre-Flotte bzw. das Einsammeln der Boots-Geschichten erfahren Sie hier.