Baujahr 1993
Erbauer W. Krüger
Bauweise Holz, formverleimt
Rumpffarbe mahagoni
Flotte
Zürichsee
Bootsgeschichte/Taufgeschichte

von Kaspar Wälti

Meinen zweiten Lacustre habe ich mir zum 40igsten Geburtstag geleistet. Sinnigerweise drückt die Segelnummer 240 dies auch aus: Der 2. Lacustre zum 40. Geburtstag ergibt die Zahl 240.

Der Lacustre – auch getauft auf den Namen Reinga – hat seinen Liegeplatz im Bojenfeld vor der „alten Badi“ in Kilchberg.

Der Name Reinga kommt vom Cap Reinga, das an der Nordspitze der Nordinsel von New Zealand liegt. In der Verlängerung des Cape Reinga nach Norden vereinigen sich die westlich des Capes liegende Tasmansee und der nördlich und östlich des Kaps erstreckenden Pazifische Ozean. Für die Māori (Ureinwohner von New Zealand) treffen Te Tai o Rehua von Westen, das männliche Prinzip verkörpernd, auf Te Moana Nui a Kiwa von Osten, das weibliche Prinzip verkörpernd, am Cape Reinga aufeinander und symbolisieren damit die Entstehung des Lebens.

Ich habe das Cape Reinga in New Zealand zweimal besucht und es hat mir dort so gut gefallen, dass ich meine Boote nun auf den Namen Reinga taufe.

Die Segelyacht wurde von Willi Krüger 1993 gebaut. Das Boot hat eine formverleimte Schale und ein Teakdeck und ist dunkel mahagonibraun. Der Lacustre wurde von Oskar Weber sen. nach allen Regeln der Kunst 1993 vermessen. Der USY (heute Swiss Sailing) scheint dies aber nicht gefallen zu haben, denn sie hat diesen Messbrief erst im Januar 1995 – ohne Wenn und Aber – registriert. Nach einem Jahr Segeln wurde der Traveller durch einen Stahlgrosschotstock mit kleinem Traveller gewechselt, damit das Einhandsegeln ohne grosse Verrenkungen möglich ist. Anlässlich einer Kollision an der Schweizermeisterschaft in Lindau 2009 wurde der Alumast stark beschädigt. Die Bootswerft Kulhay hat dann einen neuen Alueinheitsmast von Plan&Tat mit den heute modernen und gebräuchlichen Befestigungen/Wantenspanner montiert. Seither läuft das Schiff um einiges besser. Vor zwei Jahren wurden neue Beschläge für die Intermediate-Genua eingebaut. Dieses Segel ist sehr praktisch und schnell. Die Vorschotergewerk-schaft liebt es heiss, da viel schneller und kräfteschonender gewendet werden kann. Der 24-jährige 4 PS Yamaha Aussenbordmotor (2takter) – noch in tadellosem und funktionsfähigen Zustand – musste dank gnädiger Hilfe des Amtsschimmels anfangs 2018 entsorgt werden. Dafür sorgt jetzt ein Torqeedo Elektromotor für entspanntes „grünes“ Fahren bei Flaute.

Mehr Information über die Lacustre-Flotte bzw. das Einsammeln der Boots-Geschichten erfahren Sie hier.