Bei herbstlichen Temperaturen empfing Regattaleiter Sascha die zertifizierte und ordnungsgemäss eingecheckte Seglerschar pünktlich um 12:00 Uhr. Die angekündigte Bise war bereits spürbar und alle mit Kafi und Gipfeli versorgt, weshalb direkt ausgelaufen wurde. Wilde Winddreher auf dem Weg zur Regattabahn vor Kilchberg liessen bereits erahnen: Das könnte ein herausforderndes Regattawochenende werden. Der erste Start erfolgte zügig mit Wind aus Nordost. Der Flottenobmann Andreas Keller erwischte einen guten Start am Bojenende, konnte die Winddreher zu seinen Gunsten nutzen und sich in einem weit auseinander gezogenen Feld erfolgreich absetzen. Der Wind liess stark nach, drehte nach Südost und es begann das lange Warten auf den zweiten Lauf. Als dieser dann endlich gestartet werden konnte, verursachten die ungeduldigen Lacustre-Segler (Schreibende ausgenommen) einen Frühstart und mussten, nach dem allgemeinen Rückruf, der Yngling-Klasse den Vortritt lassen.
Beim zweiten Versuch ging’s besser, vom Einzelrückruf fühlte sich keine Crew angesprochen (Schreibende auch nicht). Auf kurzer Bahn konnte Reto Wettstein seine Sprinterfähigkeiten voll einsetzen und den zweiten wie auch den dritten Lauf für sich entscheiden. Im Hinblick auf die wenig versprechenden Windprognosen für Sonntag, wurde dann noch ein vierter Lauf gestartet. Dieser Sun-Downer musste aber abgebrochen werden. Es wird gemunkelt, dass ein paar übermotivierte YCR Segler die Ziellinie doch noch überquert hätten, jedoch ohne Einfluss auf die Wertung. Es war schon dunkel, als die letzten Boote im Bojenfeld festmachten. Nach dem Stegbier konnten alle Manöver und Frühstarts des Tages bei einem feinen Nachtessen im ZYC diskutiert werden.
Der Sonntag begann kalt, blieb saukalt und fühlte sich elend kalt an. Trotzdem blieb die Motivation hoch.
Kurzinterview im Regattafeld mit dem führenden Reto Wettstein, Lacustre 201:
Reto, wie hast Du dich auf den heutigen Renntag vorbereitet?: «Mit viel Rotwein!»
Was war gestern dein Schlüssel zum Erfolg?: «Glück und schnelles Segeln».
Was erwartest Du vom heutigen Tag?: «Zwei schöne Läufe».
Der Wind aus vielen Richtungen ging zwar durch Mark und Bein, war zum Regattasegeln jedoch wenig geeignet, weshalb es nur zu einem erfolglosen Startversuch kurz vor Feierabend kam. «Zwei schöne Läufe» blieben also ein frommer Wunsch. Immerhin endete das (Zitat Sascha) «schwierige Wochenende mit speziellen Bedingungen» versöhnlich bei Sonnenschein, Bier, Wurst und mit einem würdigen Sieger.
Wir danken dem ZYC für die Gastfreundschaft und der ganzen Regattacrew für ihren ausdauernden Einsatz und freuen uns aufs 2022!
Der Flottenobmann stand für ein Interview nicht mehr zur Verfügung, er drückt in Gedanken schon seinen grossen Fussabdruck in den warmen Sand …
Ach ja, und Kaspar Wälti wollte auch noch erwähnt werden: Mit solider Leistung Rang 3.
Sandra Kull, Lacustre 102